FIERCE RUN FORCE by Steffi Platt

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MARTINA: CORONAKRISE – FLUCH UND SEGEN MEINER LAUFVERLETZUNG

Geschrieben von Martina

Sport-Verletzungen sind im ersten Moment - für uns Sportler - nie mit positiven Gedanken verbunden. Neben dem eigentlichen physischen Schmerz der Verletzung spielt die Psyche und der damit verbundene Schmerz eine oft viel größere Rolle. Eine Zeit in der man sich viele Gedanken macht und lernen muss, dass man seinen Lieblingssport für eine gewisse Zeit nicht mehr ausüben kann.

Wie man oben im Bild oben sieht hat es nun auch mich erwischt. Die Diagnose lautet Stressfraktur (auch bekannt als Ermüdungsbruch) im Mittelfuß. Nach dem erfolgreichen virtuellen Halbmarathon mit den FIERCE RUN FORCE, den ich mit einer neuen PB Anfang April beenden könnte, wollte ich langsam mein Trainingspensum verringern. Diese Zeit nach dem Halbmarathon wollte ich nutzen und habe mir in den Kopf gesetzt, dass ich an meiner Lauftechnik arbeiten könnte. Da ich eine typische Versen-Läuferin bin und es mir erschien als könnte ich mich durch einen aktiveren Vorderfußaufsatz läuferisch verbessern.. Der Vorderfußlaufstill würde mir ermöglichen durch den geringeren Bodenkontakt effizienter zu laufen. Eine zu schnelle Umstellung kann jedoch zu einer Überlastung führen, dass musste ich leider schmerzhaft feststellen.

Leider habe ich nicht an die Konsequenzen gedacht und von heute auf morgen versucht alle Laufeinheiten nur noch auf dem Vorder- bzw. Mittelfuß zu absolvieren. Hinzu kamen die vielen Home-Workouts, die durch die aktuelle Situation deutlich mehr geworden sind. Die meisten Home-Workouts beinhalteten viele Burpees, Jumping Lunges und weitere Übungen, die besonders den Vorderfuß belasten. Dass das in Summe nicht gut gehen konnte, scheint offensichtlich zu sein, war mir in diesem Moment jedoch nicht bewusst. Ich war im Flow. Die Mädels im Team und unsere gemeinsamen Sportsessions und auch die vergangenen gemeinsamen Halbmarathontrainingseinheiten haben mich so sehr motiviert, dass ich in dem Moment erste kleinere Schmerzen ignoriert habe. Sollte man nicht(!!,) dass weiß ich jetzt. Wenn dein Körper dir Signale sendet, dann nimm sie immer ernst(!!). Mein Learning daraus!

Der leichte Schmerz war immer wieder spürbar, doch meine Hoffnung war groß, dass es schon wieder weg gehen würde, denn ich kenne mich, ich bin hart im Nehmen. Bis zu dem Tage, an dem ich in der Früh aufwachte und mein Fuß beim Auftreten nicht mehr belasten konnte. Der Moment, an dem meine Alarmglocken schlugen und es mir bewusst wurde, da steckt mehr dahinter! Es war höchste Zeit für einen Arztbesuch und das Ergebnis aus meinem ersten Besuch war eine 2-wöchige Pause. Es bestand zu Beginn der Verdacht, dass durch die Überbelastung meine Bänder und Sehnen entzündet seien. Als der Arzt mir sagte, dass ich zwei Wochen nicht laufen dürfe, war ich natürlich niedergeschlagen! Aber ich nahm es natürlich ernst und gab mein Bestes die Belastung rauszunehmen.

Leider wurde es nicht besser und so musste ins MRT. Die Diagnose lautet: Stressfraktur. Ein riesiger Dämpfer und mit das Schlimmste, das man einer passionierten Läuferin mitteilen kann. Doch die Heilung steht nun an erster Stelle. Stück für Stück kann ich die Laufpause annehmen, auch wenn es mir anfangs sehr schwer fiel. Besonders schwer fällt es, wenn ich all meine laufenden Freundinnen und Freunde auf Instagram sehe, wie aktiv sie alle sind. Ich musste mir bewusst machen anderen Dinge in meinem Leben wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken und vor allem meinem Körper. Ich versuche alles etwas langsamer anzugehen und meine Pause aktiv und belastungsfrei zu gestalten und mir auch mehr Schlaf zu gönnen. Einfach mal einen Schritt zurücktreten und einen Gang rausnehmen. Gerade am Anfang der Corona-Krise, hat sie mich anfangs eher aktiver gemacht als einfach mal die Ruhe zu genießen, denn die Homeworkouts häuften sich. Ich hatte das Gefühl jetzt muss ich erst Recht mehr machen und will die gewonnen Zeit auch aktiv nutzen.

Aufgrund der Verletzung musste ich jedoch die Notbremse ziehen und jetzt bin ich wiederum dankbar, dass es jetzt passiert ist und nicht zu einem Zeitpunkt, an dem wir wieder alle gemeinsam mit FIERCE RUN FORCE trainieren können und Rennen anstehen - die aktuell alle pausieren. Und so kann ich immer noch bei den gemeinsamen Zoom-Workouts oder Koch-Sessions trotz Handicap mitmachen und bleibe so weiterhin aktiv und fühle mich auch als aktives Teil unseres Teams - fast als wäre ich komplett gesund. Mein neues Lieblingshobby, das Radeln, teilen die Mädels mit mir, denn Lilla, Alex und auch Katie begleiten mich liebend gerne auf meinen Touren bei bestem Wetter. Das nenne ich Teamgeist! :-)

Außerdem ist es so schön zu sehen, wie mich die Mädels supporten. Nach dem ich ihnen von meiner Verletzung erzählt habe, haben mir die lieben Genesungswünsche ganz viel Energie gegeben. Dafür hat man doch ein Team oder?! In guten und schlechten Zeiten. Meine größte Motivation ist es nun bei den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten nach der Corona-Krise wieder voll und ganz dabei zu sein und dafür werde ich meinem Fuß all die Ruhe geben, die er braucht! #comebackstronger