FIERCE RUN FORCE by Steffi Platt

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TAG DER MENTALEN GESUNDHEIT – »IT'S OK; NOT TO BE OK«

📸 @martharosch FIERCE RUN FORCE x BERLIN BRAVES

Geschrieben von Anna-Lena


Global Mental Health Day – Virtueller Lauf and Wellbeing Festival

English Version

Es gibt Dinge, die in unserer Gesellschaft bis heute noch nicht genügend Raum, Aufmerksamkeit und Akzeptanz bekommen – so auch unsere mentale Gesundheit.

Noch immer kursieren viel zu viele Vorurteile über die Psyche und psychische Erkrankungen. Nur weil Emotionen nach außen hin nicht immer sichtbar sind, sind sie dennoch existent. Das »gesunde« Äußere eines Menschen lässt nicht zwangsläufig darauf schließen, dass es im Inneren genauso aussieht. Unsere mentale Gesundheit ist genauso wichtig wie unsere körperliche Gesundheit. Darum ist es so wichtig sich über das Thema auszutauschen und Tabus aus dem Weg zu räumen.

Der Global Mental Health Day am 10. Oktober ist ein Tag, an dem es genau darum geht, mehr Aufmerksamkeit unserer mentalen Gesundheit zu widmen. Als Lauf-Community wollten wir den Tag nutzen, um am virtuellen Lauf und Well-Being Festivals organisiert von Be More You und Lovetrails in Kooperation mit Lululemon, teilzunehmen. Gerade in diesem sehr speziellen und mental belastenden Jahr ist es umso wichtiger solche Events zu besuchen und sich zu öffnen.

Das Programm war tagesfüllend. Von morgens bis abends konnte man beim Online-Angebot mitmachen - gemeinsam Yoga machen, laufen, miteinander lachen, diskutieren und Gedanken oder Gefühle teilen. In Berlin starteten wir gemeinsam mit den Berlin Braves um 9.15 Uhr im Monbijoupark unsere Version des virtuellen Laufs. Während des Laufs gab es drei kleine Achtsamkeitsübungen. Zum einen sollte jede*r bewusst ein Körperteil beim Laufen wahrnehmen, rückwärts eine Treppe hochlaufen, ohne sich dabei nach hinten umzudrehen und zum Schluss noch den Atem in Abhängigkeit von den Schritten zählen und – nicht zu vergessen – mit den anderen über das eigene Empfinden austauschen. Anschließend gab es eine Open Air Yoga Session angeleitet von unserer lieben Alex.

Währenddessen startete online und für mich der Tag mit einer Meditations- und Yoga-Einheit mit Maude Hirst. Fühlte man sich am Anfang vielleicht noch fremd und befangen, spürte man spätestens danach, die „Verwurzelung“, wie Hirst es ausdrückte, mit der Community. Man war nun bereit für den Tag und sich der Community mit seinen Gefühlen und Gedanken zu öffnen. Etwas, was mir aus dieser Session besonders in Erinnerung geblieben ist und mich den Tag über begleitet hat, sind die Worte: »It’s safe to feel«. Denn wir verschließen uns viel zu oft vor unseren Gefühlen, anstatt auf sie zu vertrauen.

Nach diesem schönen Start ging es weiter mit einem Lach-Workshop – mal eine ganz neue Erfahrung. 45 Minuten lang ging es nur ums Lachen und die positive Auswirkung auf unseren Körper. Anhand verschiedener Alltagssituationen sollte uns bewusst gemacht werden, dass es sehr viele Gründe gibt zu lachen. Auch wenn es sich zu Beginn ein wenig ungewohnt anfühlte, einen virtuellen Regenschirm aufzuspannen und darüber gezielt zu lachen, musste man allein schon wegen der Situationskomik lachen. Ich merkte ganz schnell, wie gut es dann auch tat. Ich habe den Workshop, wie viele andere, auf jeden Fall mit einem Lächeln beendet.

Neben den genannten Workshops gab es auch die Möglichkeit zum Thema mentale Gesundheit gezielt in den Austausch zu gehen. So erzählte Lucy Bartholomew von ihrer »Mental Journey« und während eines Q&A’s hatte man die Möglichkeit alles zu dem Thema zu erfahren, was einen interessiert und bewegt. Zum Mittag hin hieß es dann weltweit: auf zum Virtual Race. Egal, ob mit dem Rad, gehend oder eben laufend ging es darum sich bewusst zu bewegen und dabei selbst zu beobachten bzw. nach seiner Stimmung zu fragen. Im Anschluss daran hatte man die Chance zwei Worte, die die eigenen Gefühle am besten beschreiben mit der Community zu teilen. Dabei war es egal, ob dies eine positive oder negative Emotion war, denn der gesamte Tag, stand schließlich unter dem Motto »It’s ok not to be ok«. Dennoch spürten viele scheinbar eine enge Verbundenheit und positive Energie über den Sport, sodass Adjektive wie »kraftvoll«, »motiviert«, »glücklich« und »energiegeladen« oft im nachfolgenden Austausch fielen.

Mein Mental Health Run in Kiel

Am Nachmittag würde die große Penal Discussion zum Thema Mental Health eingeleitet, bei der das Thema in Zusammenhang mit Running Crews und der aktuellen Pandemie gebracht wurde. Was bei allen Angeboten, auch dem anschließenden Atemtraining und der Meditation im Vordergrund standen, waren ganz klar der Aufruf sich anderen zu öffnen und über seine Gedanken und Sorgen zu reden. Nichts musste, aber alles konnte.

Alles in allem war der Tag auf jeden Fall ein voller Erfolg. Er hat uns mal wieder gezeigt, dass wir mit unseren Gefühlen nicht alleine sind und es völlig in Ordnung ist sich mal nicht gut zu fühlen. Das Wichtigste ist vor allem sich gegenseitig zu unterstützen, das Thema nicht tot zu schweigen und sich stetig für mehr Bewusstsein einzusetzen.

📸 @martharosch

Redaktions-Team