BORDER TO HEL(L) - WIR KAMEN, RANNTEN UND SIEGTEN

 

Geschrieben von Judith

Border to Hel: 380km - 31 Stunden

Am Montag, den 20. Juli gegen 13 Uhr sind wir ins Ziel in Hel eingelaufen. 31 Stunden voller Emotionen, müder Beine und schlafloser Stunden.

Eine verrückte Reise - in dieser verrückten Zeit. Wir nehmen dich mit auf unser Abenteuer.

Wie alles begann: Zunächst trafen wir uns Freitagabend bei Maya, unsere Nutrition-Queen, zum Vorkochen und -backen. Wir stärkten uns noch einmal mit einem gemeinsamen Abendessen und bereiteten Proviant vor. Noch einmal die Energiereserven auffüllen, unsere Care-Pakete entgegennehmen und uns alle kennen lernen.

Die Überraschungstüten sind reich gefüllt mit Socken von @bauerfeind, einem Race-Tank von @saysky, Riegeln von @enjoy.protein, Duftkissen von @smellwell, Drinks von @vitaminwell, Quetschies von @yamobaby und Teamshirts von @nike. (Ein großes Danke schön geht an dieser Stelle an die Supporter raus.) Die Tüten platzten quasi aus allen Nähten und dann waren da auch noch unsere Sticker und unsere neue Flagge mit unserem neuen Teamnamen: FIERCE RUN FORCE. Der Lauf wird nicht nur unsere Lauf-Premiere, sondern auch die Feuertaufe des neuen Namens. Wir sind gerüstet!

Doch was sagt die Stimmung vor ab? Alle waren enorm aufgeregt. Manche sind aufgewühlt, andere besonders ruhig und Steffi unser Coach steckt mit dem Kopf immer noch in den letzten Zügen der Planung. Es fallen scherzhafte Aussagen wie „was habe ich mir da angetan“. Denn bis auf Steffi, ist so ein Relay Race für alle Neuland. Niemand wusste genau, was uns diese Staffel abverlangen wird. Doch die Vorfreude überwiegt - natürlich.

Was uns hin und wieder enorm half, ist unsere Spontanität und Flexibilität. Das können wir zumindest im Nachhinein festhalten. So entschlossen wir uns auch kurzfristig bei unserem Meet up, doch nochmal unsere Pläne über den Haufen zu werfen. Camping eine Nacht vor dem Rennen erschien uns plötzlich nicht mehr so glorreich. Kurzerhand griff Caro zum Telefon und rief das Hostel empfohlen von unseren FreundInnen von den Berlin Braves an. Es gab zwar in diesem Hostel letztendlich nicht für jede einzelne ein Bett, doch Sleep Over auf dem Dachboden klang für uns nach mehr Spaß als Zelte. Uns war alles lieber statt mitten in der Nacht noch Zelte abzubauen und dadurch noch weniger Schlaf vor dem Start zu haben.

Unser Kredo für dieses Rennen war auf jeden Fall: „Wir sind organisiert“, und deshalb finden die letzten Vorbereitungen nach unserem letzten Treffen zuhause vor dem Bett gehen statt.

Trick 17: Ein kleiner Beutel für die erste Nacht samt Race-Outfit für das erste Leg packen und die Reisetasche kann dann erst einmal im Kofferraum bleiben. Spart Zeit und mögliches Chaos am alles entscheidenden Morgen. „Travel light“ war die Devise.

Samstagmorgen ging es los. Nach einer letzten Nacht im eigenen Bett und einem ausgiebigen Frühstück musste unsere Verpflegung und Gepäck in den Vans verstaut werden. Erstmals kamen Zweifel auf, ob das alles passt. Doch zum Erstaunen aller, sind wir geborene Einpackerinnen und alles passte. Der erste Van war bereits mit Lichterketten und Girlanden verziert. Es kam Urlaubsfeeling auf - es wirkte mehr wie ein Ausflug zum Meer mit Freundinnen als ein bevorstehendes Rennen. Auf unsere Fotografin Martha war vom ersten Moment Verlass. Sie hielt jeden Moment fest, wobei wunderschöne Schnappschüsse und Momentaufnahmen entstanden.

Die Fahrt nach Swinemünde verging wie im Flug - unsere Playlists (Tech/House; Oldies und Easy Run), gute Laune und eine grundsätzlich positive aufgeheiterte Stimmung machten es möglich. Gegenseitiges Kennenlernen lenkte zu dem von der 3-stündigen Autoreise ab. Zu den neuen Gesichtern in der Gruppe zählten Judith (meine Wenigkeit), Pia, Martha (unsere Fotografin), Mara und Marei (Teamplayerinnen von der Rotationen Prenzlauer Berg). Es gab also einiges zu erzählen. Ich persönlich habe mich sofort wohl gefühlt. So wie man es sich wünscht. Wir wurden herzlich aufgenommen und sind nach und nach ein Teil des Teams geworden.

Vorbei an Usedom und vielen Urlaubern waren wir am Hostel angelangt. Überfüllte Straßen und Parkplätze waren bereits unsere erste Herausforderung. Doch belohnt wurden wir bereits mit einer wunderschönen Umgebung direkt am Strand von Swinemünde.

Ein uriges Hostel voller Blumen, Buddha-Figuren und im Hippie-Flair, welches mitten in der Renovierung steckte sollte unsere letzte Ruhestätte vor dem Start sein. Zuvor gab es noch eine warme Mahlzeit - typisch polnisch gab es Pirogge. Als letztes abschließendes Ritual wurden die Vans mit Kreidestiften bemalt, sodass wir und die anderen uns jederzeit erkennen können. Die Teameinteilung und finale Planung liefen noch bis in den späten Abend hinein. Dann waren auch alle Fragen und Sorgen gelöst. Schlafenszeit laut Wecker 3 ½ Stunden. Nicht sehr viel, um sich auf 380km vorzubereiten. Doch das ist bereits der erste Nervenkitzel, der dazu gehört. In den nächsten Stunden war Frauenpower gefragt!

Sonntagmorgen 4:00 Uhr Schnell ins erste Laufoutfit geschlüpft, Schlafsäcke zusammengepackt und los ging es. Nach der Fähre überraschte uns ein wunderschöner Sonnenaufgang im Nebel – der Himmel brannte – er ließ uns glatt die Müdigkeit vergessen.

Die anderen Teams, Berlin Braves und Swords Warsaw, waren bereits am Treffpunkt. Kleine Snacks zum Frühstück, Fotos (alles muss festgehalten werden), vor allem Aufregung im positiven Sinne und Motivation lagen in der Luft.

6:30 Uhr: 6 Teams, 6 Start-Läufer/-innen, Fahrrad-Support und Konfetti waren startklar - gute Laune machte sich breit. Der Startschuss fiel und unsere Teamleaderin Steffi legte ein wahnsinnig schnelles erstes Leg auf die Straße. Der erste Wechsel lief großartig. Unser erster Abschnitt bis zum Teamwechsel…

Teamwechsel bedeutet, dass wir im Vorfeld zweier Teams gebildet haben. Die Teams bleiben das ganze Rennen über zusammen, um unterwegs einen Fahrradwechsel zu absolvieren. Doch unsere Streckenplanung sorgte bereits nach dem ersten Wechsel für erste Beunruhigung. Hauptproblem war die Genauigkeit der Streckenführung, die via Internet und unserem Handy samt Prepaid-Karte nicht zu 100% funktionierte. Eine vermeintliche Abkürzung entpuppte sich am Ende als Umweg, da wir die richtige Abzweigung verpassten und so verloren wir unsere Führung. Aber kein Grund zur Panik, wir sind zum Spaß da und deshalb erst einmal volle Konzentration auf die Strecke. Meret unser Routen-Mastermind war zum Glück mit auf der Strecke und so konnten wir es wieder gradebiegen. Pia legte nämlich mit dem zweiten Wechsel und einer enormen Pace ordentlich Strecke zurück und so konnten wir die beiden Teams der Braves als erstes wieder einholen.

Es wurde bereits in den Morgenstunden immer wärmer. Die Sonne strahlte genau wie wir und forderte jedoch schon zu Beginn des Rennens einiges an Kraft. Isi’s erstes Leg hatte es bereits in sich. Etwa 100 Höhenmeter in einem Leg - durchgängiger Anstieg. Doch von Zweifel? – Keine Spur! Die bayrischen Wurzeln ließen sie den Berg hinauf schweben. Lediglich die Fahrradbegleitung (Sorry! - Judith & Pia) hatte Schwierigkeiten hinterher zu kommen.

Egal, ob auf der Strecke oder hinter dem Steuer. Die Stimmung war großartig. Die Teams feuerten sich gegenseitig an, alle waren so nah beieinander, dass man sich immer wieder traf. Das war ein tolles Gefühl und pushte ungemein.

Die Sonne brannte immer stärker und die Shirts wurden immer nasser, Capies und Sonnenbrillen wurden ausgepackt. ;-)

Aus der Not wurde eine Tugend und ja das stille Örtchen wurde meist im Freien aufgesucht. Ein kleines Highlight durfte Maya erleben. Sie wurde von einem Rehbock überrascht. Ganz schön viel Wildlife, denn es sollte noch mehr folgen. Der kleine Schreck war ein ziemlich guter Muntermacher und sollte sie auf jeden Fall erst einmal wach halten. So schnell wird sie uns erstmal nicht einschlafen. Da waren wir uns sicher.

Um die Mittagszeit - Kontaktabbruch zum Team auf der Strecke. Kein Grund zur Panik! Das was wir eigentlich vermeiden wollten, trat ein. Die Autos konnten nicht folgen, die Läuferinnen samt Radsupport (Mara, Marei und Katie) waren auf sich allein gestellt, denn auch das Tracken war nicht mehr möglich. Sie waren irgendwo im Wald verloren. Kein Handyakku mehr! Kein Empfang! Einzige Lösung: Ruhe bewahren. Lilla kann das besonders gut und packte kurzerhand ihre Ukulele aus und trällerte ein Lied und wir nutzen die Zeit für einen Snack zwischendurch, während wir auf ein Lebenszeichen warteten.

Beide Vans und das Support-Car fuhren die Strecke am Wechselpunkt auf und ab, bis der ersehnte Anruf kam. Wir schafften es samt aufgemalter Skizze das Team wieder aus dem Wald zu lotsen. Nach wenigen Kilometern Umweg und einem Sattelproblem bei einem der Supporträder sollte dann alles wieder reibungslos weiterlaufen. Das Sattelproblem blieb uns zwar noch ein wenig erhalten, doch auch dafür fanden wir eine Lösung. Caro und Steffi steuerten nach einigen Legs eine Tankstelle an und mit dem richtigen Werkzeug ließ sich auch das wieder lösen und Martina konnte ihren Bike-Support endlich wieder angenehm fortführen.

Wechsel um Wechsel, Kilometer um Kilometer… So ging es den ganzen Mittag weiter. Wir liefen durch kleine Dörfchen und fühlten uns teilweise wie auf einer dauerhaften Kirmes. Sightseeing mal anders. Dazu zogen wir mehr Blicke auf uns, als wir Aufmerksamkeit für die Örtchen übrig hatten. Was man dazu festhalten muss, ist der rasende und hin und wieder sehr rücksichtslose Fahrstill der Polen. Selbst auf dem Rad gehören sie zu den Leuten, die gerne ihre Klingel nutzen und dann auch mal Sturm klingeln, um den Weg frei zu räumen.

Mit jedem Kilometer in der Sonne sehnten wir uns mehr nach einer Abkühlung, suchten Schatten wo immer es sich ergab, tranken mehr (der Dank geht raus an @vitmainwell für die nährstoffreichen Erfrischungsdrinks), als wir essen konnten. Gegen späten Nachmittag kam sie unverhofft. Dicke Schauer und ein entferntes Gewitter kühlten uns ab, ließen uns aber auch ein wenig mulmig werden. Doch die Luft, die uns um die Nase wehte, brachte Frische rein und wir spulten weitere Kilometer ab. Mal waren wir schneller als das Unwetter und hatten mal ein Leg im Trockenen, dann holten uns die dicken Wolken wieder ein. Doch das sollte die Stimmung nicht vermiesen. Mit Lilla an meiner Seite sangen wir uns durch den Regen, so verflogen die Kilometer. Nach dem Wechsel hatten wir auch noch Kraft für ein paar Tanzmoves.

So konnte die Nacht beginnen.

Alex und Steffi legten los. Steffi lief dem Sonnenuntergang entgegen. Ein traumhafter Moment – nebenbei sprang ein Reh übers Kornfeld, einfach nur magisch. Einziger Wermutstropfen waren mal wieder die Autofahrer, die nichts von unserer ordnungsgemäßen Nutzung der Straße hielten. Kurz fürchteten wir um unsere Sicherheit. Alex übernahm als die Dunkelheit hereinbrach. Unsere Oldies Playlist pushte sie, singen und ein paar Dance Moves gehörten zu diesem Leg dazu.

Mit Einbruch der Dämmerung wurden unsere Outfits immer bunter, neonfarbiger, blinkender und leuchtender. Isi war mit ihrem Neonoutfit gegen die Finsternis gerüstet. Verrücktes Outfit? Ja, verrückt muss man schon sein, um an diesem Event teilzunehmen.

Die 200km-Marke knackten wir feierlich mit Konfetti und La-Ola-Welle gegen 23 Uhr. Halbzeit! Mehr als die Hälfte ist bereits um. Wir lagen weit unter unserem ausgerechneten Zeitplan. Unglaublich eigentlich. Wir versuchten zur späten Stunde auch schon einmal eine mögliche Zielzeit zu berechnen und kamen auf 15 Uhr. Doch was man dazu sagen muss, unsere Rechenkünste waren nicht mehr in Bestform. Die Zeit unterboten wir deutlich. Frauenpower kann man dazu wohl nur sagen. Frauen mit Düsenantrieb.

Es führte uns weiter durch verlassene Dörfer zu Mitternachtsstunde. Martha unsere Fotografin war inzwischen auch schon seit einigen Stunden auf dem Fahrradsattel unterwegs, gerade als es viel regnete, schlug sie sich wacker und begleitete dann erneut Steffi bei ihrem Nacht-Leg. Zuvor waren Mara und Marei von der Polizei angehalten worden, weil sie auf der Straße liefen und somit gab es eine kleine amtliche Unterbrechung. Daraufhin verlief sich Steffi für einen Moment und Martha und sie machten eine kleine Extra-Schleife. Doch unser Autosupport sammelte beide wieder ein. Danke an Meret, Caro und Martina.

Kleiner Polizeieinsatz - und wir mitten drin

Kleiner Polizeieinsatz - und wir mitten drin

Ab den Nachtstunden begleiteten wir die Läuferin und Radlerinnen zusätzlich zur Sicherheit mit dem Auto. Dadurch waren wir vor anderen Autos geschützt und konnten durch den Lichtkegel genug sehen und die Nacht erschien nicht mehr ganz so dunkel. Begleitet mit Wetterleuchten am Himmel zogen wir Schritt um Schritt voran. Martina im Sattel und immer ein Kompliment auf den Lippen, pushte uns voran. Wie sollte man sich dabei auch nur schlecht fühlen?!

Doch um Mitternacht sollte es passieren: der erste Platten, ein Fahrrad weniger. Somit musste etwas um geplant werden. Das Auto bzw. immer ein Van war nun wirklich unabdingbar. Safety first! Nachtstunden heißt natürlich auch Schlafenszeit und so wurde es immer ruhiger in den Vans und Autos, die Fahrerinnen hielten sich jedoch wacker und wach. Von tiefem Schlaf konnte jedoch keine Rede sein. Die anderen Teams sah man meist nur in ihrem Van, während sie sich ausruhten. Wie weit wir vor oder hinter den anderen LäuferInnen waren, konnte man nur raten. Da jedes Team die Strecke eigenhändig geplant hat, kam es vor, dass wir eine ganze Zeit lang niemanden sahen - kein einziges Team. Über Whatsapp versicherten wir uns, ob alle noch auf Kurs lagen. Gut, dass wir Meret hatten, die eine ausgezeichnete Strecke für uns geplant hat.

Mitten in der Nacht gab es noch eine weiteren Schreckmoment. Ein wahnsinnig treuer Hund, bewachte einen unserer geparkten Vans, der bereits zum nächsten Stopp vorgefahren war. Wir konnten leider nicht einschätzen, wie er reagieren würde, wenn wir vorbeilaufen würden. Sein Knurren war da auch nicht besonders beruhigend. Wir entschieden spontan den Wechsel ausfallen zu lassen. Wieder hieß es Safety first. Also Rad aufladen, Läuferin und Supportin einpacken und wenige hundert Meter weiter den Wechsel vollziehen

Ein wilder Hund

Ein wilder Hund

In den frühen Morgenstunden hieß es Reine machen, Katzenwäsche, zum X-ten Mal den Van aufräumen – organisiertes Chaos gehört dazu, wenn man sich alle paar Stunden umziehen muss, Schuhe sucht oder nach dem letzten Wasser oder auch Brotstück gräbt. Ein Kadaver am Wegesrand versüßte uns in Van 1 noch einmal die Morgenstunden, ganz nettes Erwachen und leichter Würgereiz auf gereizten Magen waren keine gute Kombi. Gemeinschaftliches Zähneputzen half.

Die morgigen Sonnenstrahlen taten ihr übriges. Musik und Gruppentänze heizten die Stimmung noch mehr an. Die Übermüdung schaffte viele lustige Momente und auch ein Hanffeld schien eine unfassbare Faszination auf uns zu haben. Wir hatten im wahrsten Sinne des Wortes unseren Spaß und verloren ihn bis zum Ziel nicht. Das Gute-Laune-Barometer schien auf vollem Anschlag.

Die Sonne holte uns wieder ein, wir kamen Hel immer näher und die ersten Läuferinnen liefen bereits parallel zum Meer. Die Beine wurden zunehmend schwer, doch jede zog ihr letztes Leg durch. Alles oder nichts, war die Devise. Wir sind nicht so schnell klein zu kriegen. Unsere Distance-Queens Steffi und Pia, sowie Speedy Anna-Lena hatten bis zum letzten Schritt ein Lächeln auf den Lippen. Laufen macht Spaß und für’s Team noch mehr!

Natürlich wurde es uns nicht leichter gemacht. Etwa 50km vor Schluss verlor auch unser zweites und letztes Rad die Luft im Reifen und so musste Caro ihre Team-Partnerin Anna-Lena alleine ziehen lassen.

Die letzten 20km Kilometer waren gerade aus parallel zum Wasser, es gab noch einen letzten Anstieg. Wir sahen, hörten und rochen das Meer. Es lag ein Gänsehaut-Gefühl in der Luft. Sind wir die ersten? - So richtig klar war es uns nicht. Als letztes lief unser Hockey-Duo Mara und Marei, danach folgte crazy Katie. Marei und Katie teilten sich den letzten Streckenabschnitt gleichmäßig auf. So liefen beide statt 5km nun 6km. 1km mehr als die gewohnten 5km. Da muss der Kopf mitspielen und Durchhaltevermögen war gefragt. Wir feuerten Marei so gut es ging an und dann war Katie allein auf sich gestellt. Wir erwarteten sie im Ziel, um die letzten Meter gemeinsam zu laufen.

Die Vans fuhren vor, um die letzten Meter bis zum Strand gemeinsam feiern zu können. Katie schlug sich durch den Wald – 6km auf einer ständigen Auf-und-Ab-Piste. Beim Zuschauen und Anblick des Geländes fühlten wir alle mit, vor allem unsere Oberschenkel. Doch wie wir sie kennen, war es für sie eine grandiose Achterbahnfahrt. Den Schwung mitgenommen und über den nächsten Hügel hinweg geschwebt.

Mit einem Strahlen im Gesicht raste sie uns entgegen und war kaum zu bremsen. Wir waren gerüstet – Leuchtfarbe, Glitzer im Gesicht, Konfetti, Musik und Bengalos und unglaubliche Freude.

So ging es die Promenade vorbei an staunenden Gesichtern und den Strand entlang. Wie wir die letzten Legs schon erahnt hatten, wir waren die ersten. 13(5) Frauen, volle Power und die Gewissheit, am Ziel angekommen zu sein. Nach nur 31 Stunden. 4-5 Stunden schneller als zuvor errechnet. Ganz nach meinem Motto – reach every goal you set.

Ein Zieleinlauf, wie er im Buche steht. Ein paar Drinks & erholende Momente später fiel wieder die Entscheidung gegen das Campen, denn erneut zogen Gewitterwolken auf. Gesagt getan. Maya ergriff die Initiative und buchte Hostel & Appartement für unser Team. Wie gut es tat eine Dusche und ein Dach über den Kopf zu haben, welches nicht ständig fährt.

Das Abendessen war großartig. Gemeinsam ließen wir die Momente Revue passieren, schwelgten in Erinnerungen und konnten es noch nicht fassen, was wir erreicht hatten. Stolz und Müdigkeit überkamen uns im Nu. Wir waren glücklich und zufrieden, dank Mayas Kochkünsten, immerhin hat sie uns schon mit ihren Backkünsten ans Ziel gebracht.

Ein tolles Ende einer unvergesslichen Reise. Es wird bestimmt nicht unsere Letzte gewesen sein. 

Glückwunsch auch an unsere Freunde aus Berlin @bravesberlin. Es war schön mit euch noch einen Absacker zu trinken und die Erlebnisse zu teilen. Vielen Dank an @swordswarsaw für die großartige Überraschungsparty.

Beach calling hieß es dann verdienterweise am nächsten Tag!

Wir kommen wieder! :-)

 
📸 @martharosch

380km in 31 stunden

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Judith

Autorin

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Meret

Editorin

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Steffi

Editorin & Publisherin