AGATA: 6 REGELN BEI VERLETZUNGEN

 
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Geschrieben von Agata

Hattest du schon einmal eine Laufverletzung oder machst gerade eine durch?

Wir kennen das. Agata von den FRF macht gerade eine Verletzung durch – sie hat einen Ermüdungsbruch im Fuß – und es ist nicht ihre erste Laufverletzung. Als Spitzensportlerin hat sie in ihrer Karriere schon einige Krisen überstanden, darunter mehrere Ermüdungsfrakturen. So frustrierend es sich anfangs auch anfühlen mag, entscheidend ist der Weg, den man einschlägt, um die Verletzung zu überwinden, sagt sie. Wir haben Agata nach ihren Tipps und Tricks gefragt, wie man sich von einem Rückschlag am besten erholen kann. Das sind ihre sechs Strategien.

📸  von Guntis Bersinsh

📸 von Guntis Bersinsh

6 Gebote, die dir helfen können, eine Laufverletzung zu überstehen:

 
Regel Nr. 1

Keine Schuldgefühle

Es ist keine Schande, verletzt zu sein. Kein Grund, sich zu schämen oder sich einzureden, dass Laufen einfach nicht "dein Ding" wäre. Die meisten Profi-Sportler waren in ihrer Karriere mindestens einmal verletzt. Eine Verletzung bedeutet nicht, dass du schwach bist. Im Gegenteil. Ein Trainer hat mir einst gesagt: Beim Training geht es darum, immer die richtige Balance zu finden, wie beim Balancieren auf einem Seil. Selbst wenn man in Bestform ist, kann es passieren, dass man eine Verletzung erleidet. Wenn man sich zu Bestleistungen pusht, geht man ein gewisses Risiko ein, sich auch Mal zu überlasten. Ich persönlich vergleiche das ein bisschen mit der Aktienbörse: Je höher das Risiko, desto größer der Ertrag des Einsatzes. Manchmal fällt man plötzlich, wie der Aktienkurs. Aber wenn man langfristig am Ball bleibt, steigt man auch wieder auf.

 
Regel Nr. 2

Warum ist es zu der Verletzung gekommen?

Es kann sich lohnen, das ein rückblickend zu analysieren. Vielleicht hast du nicht genug geschlafen, vielleicht war deine Ernährung nicht ausgewogen. Vielleicht hast du zu wenig Krafttraining gemacht, vielleicht hast du dich nicht ausreichend gedehnt. Wenn du unsicher bist, rede am besten mit einem Mediziner oder Experten darüber. Zerbrich dir anderseits nicht zu sehr den Kopf. Manchmal passieren Verletzungen einfach, und es ist sehr schwer zu ergründen, warum. Wenn du eine Idee hast, woran du arbeiten könntest - etwa weniger Kilometer laufen oder mehr Schlaf - nimm dir einfach vor, das besser zu machen.

Regel Nr. 3

Hör auf deinen Körper. (!)

Verletzungen treten meist dann auf, wenn der Körper oder auch der Kopf überlastet sind. "The body takes the break" ist eine gängige Läuferweisheit. In dieser Zeit ist es okay, wenn du dir auch Ruhe gönnst. Weniger Belastung kann helfen, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Ich hatte immer das Gefühl, dass sich bei weniger Sport der Körper sich mehr auf das Reparieren der angeschlagenen Stelle konzentrieren konnte. Halte Rücksprache mit deinem Arzt oder Physiotherapeuten darüber, welcher Sport die Heilung fördern kann und welche Bewegungen du besser unterlassen solltest. 



Regel Nr. 4

Der Trainingsplan

Sobald du weißt, wie lange der Heilungsprozess dauern wird, kannst du dir einen Comeback-Plan basteln. Je nachdem, wie lange die Verletzungspause ist, kannst du unterschiedlich vorgehen. Bei einer zweiwöchigen Pause würde ich empfehlen, durchzuziehen und die Laufeinheiten in gleicher Intensität im Schwimmbad oder auf dem Fahrrad zu machen - je nachdem, was du überhaupt machen darfst. So kannst du deine Form sehr gut erhalten. Für den Fall, dass deine Verletzungspause über Monate gehen kann, würde ich langfristig planen. So könntest du die ersten zwei Wochen komplett frei machen. Das heißt für mich, lediglich spazieren gehen und dehnen. Danach kann man mit einem lockeren Aufbautraining starten.

Regel Nr. 5

Genieße die anderen Dinge, die dich glücklich machen

Jetzt ist eine gute Zeit, das aufzuholen, was man wegen dem ganzen Lauftraining verpasst hat. Triff deine Freunde, melde dich bei deinen Großeltern oder entdecke ein altes Hobby wieder. Mein vernachlässigtes Hobby ist Zeichnen, und mehr Zeit dafür zu haben, macht mich wirklich happy. Welches Hobby hast du?

Regel Nr. 6

Vorfreude ist die schönste Freude

Früher oder später wird der Tag kommen, an dem auch diese Verletzung vorbei ist. Dann schnürst du wieder deine Laufschuhe und läufst los. Mir helfen kleine Belohnugen im Alltag, um mich bis dahin zu motivieren, etwa neue Running-Schuhe zu kaufen. Außerdem macht ein neues Sportoutfit auch das Alternativtraining für mich erträglicher. Indoor Cycling mache ich nicht wirklich gerne, aber wenn ich dabei meine neue Radhose tragen kann, ist es schon etwas leichter, sich aufzuraffen. Die größte Motivation ist aber das Bewusstsein, dass im Grunde jede kleine Einheit zählt und dich deinem sportlichen Ziel näher bringen kann.

 
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Bleib stark.

Bleib safe.

📸  von Julian Kornacker