BERLIN MARATHON 2023: Jede hat ihr persönliches Ziel für dieses Rennen

 

Race day: So war der Berlin Marathon 2023

Jede*r kann ein anderes Ziel haben, es geht darum sich seiner individuellen Challenge zu stellen und gesund zu finishen. So sehen wir das bei FIERCE RUN FORCE.

Eine monatelange, intensive Vorbereitung, müde Muskeln, schwere Beine und eine innere Stimme, die sich fragt, ob die Entscheidung, freiwillig 42,195 km durch Berlin zu laufen, auch wirklich die Richtige war.

Spätestens wenn über Nacht die blauen Linien, die die Streckenführung markieren, wie aus dem Nichts auf den Straßen Berlins auftauchen, wächst bei allen Lauf-Fans und ihren Unterstützer*innen die Vorfreude ins Unermessliche.

Wusstest du, dass diese sog. “Blue Line” der kürzeste Weg zum Ziel ist? Das ist vor allem für alle Spitzensportler*innen wichtig. Denn dank des flachen Streckenprofils, der relativ geraden, wenig kurvigen Route und den guten klimatischen Bedingungen ist der Berlin Marathon einer der schnellsten Marathons der Welt.

Auch wenn uns der neue Frauen-Weltrekord von Tigst Assefa total umgehauen hat, das wirklich Elektrisierende am Berlin Marathon ist doch, dass Lauf-Elite und Freizeitsportler*innen gemeinsam durch Berlin laufen. Am Sonntag, den 24.09.2023 teilten nämlich über 40.000 Läufer*innen aus der ganzen Welt einen Dresscode: Laufschuhe nicht vergessen! 

Wir wollen an dieser Stelle nochmal betonen, dass es keine „normale” oder „gute” Zeit für eine Marathondistanz (und auch alle anderen Distanzen) gibt. Jede Person tritt unter anderen Voraussetzungen an die Startlinie, jede kämpft ihren eigenen Kampf! Und das ist genau richtig so!

Nadin, Kathrin und Anastasiya haben sich in den letzten Wochen ganz auf das Ziel Berlin Marathon 2023 eingelassen. Mit Unterstützung unseres Vereinsteams von FIERCE RUN FORCE haben sie ganzheitlich trainiert und dabei den Menstruationszyklus, den weiblichen Körper und auch ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt.

Du möchtest an einem 5, 10 oder 21 km-Lauf teilnehmen, mehr Spaß am Laufen haben oder suchst nach einer motivierenden Laufgruppe? Dann werde Teil des Vereins und somit des FIERCE RUN FORCE e.V. oder nutze die Angebote von FIERCE RUN/HEALTH/EDUCATION FORCE, lerne deinen Körper besser kennen und starte deinen Weg zu einem ausgeglicheneren Ich.

Mehr dazu erfährst du in der online Q&A Session am 8. Oktober, wenn dir Steffi Rede und Antwort rund um die Trainingsjourney 2024 und unserem ersten Trainingscamp steht. Fragen zum Verein und einer möglichen Mitgliedschaft sind auch erlaubt.

„Die größte Hürde war mein Kopf” – Nadins erster Marathon

„Die Aufregung kam erst am Tag vor dem Marathon, als wir gemeinsam mit unserer Lauftrainerin Steffi und tausenden anderen Läufer*innen die Starterunterlagen abholten. Der Race Day startete entspannt und nach einem gemeinsamen Aufwärmen gingen wir drei Marathon-Newbies ganz euphorisch Richtung Startblock. Zu der Zeit hätte ich nicht gedacht, dass mein Kopf schneller mein Endgegner sein wird als meine Beine. Im Training lief ich gefühlt hunderte Male die Halbmarathon-Distanz ohne Probleme.  

Der Start war bombastisch und mit Kathrin, meiner Teamkollegin, an der Seite konnte der Lauf nur gut werden. Bei Kilometer 16 dann die Ernüchterung: Ich bekam aufgrund der vielen Menschen eine Panikattacke und in meinem Kopf wuchsen die Selbstzweifel, es nicht ins Ziel zu schaffen. Ich musste die Geschwindigkeit rausnehmen und Kathrin schweren Herzens alleine ziehen lassen. 

Als ich an der Seitenlinie Kristina auf dem Fahrrad entdeckte, sie sich mit mir unterhielt und mich aufbaute, wurde mir klar, hey, das ist nur dein Kopf! Plötzlich flogen die Kilometer einfach so an mir vorbei. Bei Kilometer 37 feierte und pushte mich das ganze FIERCE RUN FORCE-Team, weiter zu machen. Das war mein persönliches, großes Highlight. Getragen vom FRF Cheering Squad und allen anderen Zuschauer*innen an der Seitenlinie erreichte ich nach 05:02:38 Stunden das Ziel. Die harte Phase zwischendurch ist nun längst vergessen. Was bleibt, ist das unbeschreibliche Gefühl, eine enorme Leistung vollbracht zu haben. Danke an alle bei FRF. Das zielgerichtete Training hat sich ausgezahlt, so konnte ich das Intervalltraining erfolgreich in schwachen Phasen einbauen. Die intensiven Trainingseinheiten, das Expertenwissen und der gegenseitige Support waren für mich total wichtig fürs Finishen. Auch wenn nicht alle aus dem Team den Marathon gelaufen sind, sind wir alle gemeinsam gelaufen.”

„Ich wollte jeden Kilometer genießen ” – Anastasiyas erster Marathon

“Die Entscheidung, den Berlin Marathon 2023 zu laufen, war eine der beste Entscheidungen. Auch – aber vielleicht gerade, weil ich meine Erwartungen anpassen musste und Geschwindigkeit angepasst habe. An den Moment, als ich die E-Mail zur erfolgreichen Auslosung in meinem Postfach sah, denke ich noch heute. Da war plötzlich diese Vorfreude, aber auch ein großer Respekt und Selbstzweifel. Halte ich die intensive Vorbereitung durch und was ist, wenn ich eine langsame Zeit laufe? Aber dann habe ich mich darauf besonnen, warum ich laufe und warum ich mir Laufziele setze. Ich möchte Spaß haben und über mich selbst hinauswachsen. Ich möchte mir zeigen, dass ich stärker bin als meine Zweifel. Dieses Mindset habe ich mit in die Vorbereitung genommen und bis zum Wettkampf weiter verinnerlicht.

Wie Eliud Kipchoge, der Weltrekordhalter in der Marathondistanz gesagt hat, habe ich mich darauf konzentriert, einen schönen Lauf zu haben und ganz bei mir zu bleiben.

Und dann am Race day fühlte sich alles einfach richtig gut an. Das richtige Mindset war da und mein Magen hat standgehalten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Stimmung gigantisch war. Meine Freunde und Familie waren eine riesige Unterstützung. Der Support vom FRF-Team war nicht nur am Streckenrand wertvoll, sondern auch bei der gesamten Vorbereitung und im Startblock.

Mein erstes Marathonerlebnis war traumhaft und ich bin jetzt noch mehr verliebt ins Laufen. Ich bin stolz auf meinen Körper und froh, dass ich den Lauf so genießen konnte. Und wer weiß, vielleicht unterbiete ich meine persönliche Bestzeit nächstes Jahr.🤍”

“Jetzt bin ich eine Marathonläuferin!” – Kathrins erster Marathon

42,2 km sind geschafft! Ich bekomme die ersehnte Medaille um den Hals gelegt. Ab sofort bin ich Marathonläuferin! Wow! Das klingt immer noch nicht ganz real, weil es doch eine enorme Auszeichnung ist, auf die ich sehr stolz bin.

Meine Reise zu diesem 42,2 km Lauf war lang, ähnlich lang wie es doch am Ende auch ein solches Marathonrennen ist, in dem du verschiedene Phasen durchläufst. Der Trainingsbeginn Anfang 2023 war zu Beginn meines Trainingshalbjahres ein stetiges Auf und Ab: beim Halbmarathon quäle ich mich noch sehr durch die Straßen Berlins, zu diesem Zeitpunkt fühlte sich die volle Distanz noch sehr weit weg an. Dann war auch noch das restliche Frühjahr von Infekten gespickt. Bis endlich ab Juni ein Wendepunkt kam. Endlich geht es trainingsmäßig super voran! Inzwischen bin ich auch bei FIERCE RUN FORCE  e.V. Mitglied geworden und habe seit Mai ein Team samt Trainerin an meiner Seite, die ich zweimal die Woche zum gemeinsamen Training sehe. Außerdem habe ich mit Nadin und Anastasyia zwei Mitstreiterinnen im Team, die auch danach streben, den Marathon zu laufen.

Mir ist wichtig nach meiner Trainingsjourney, anderen mitzugeben, was mir geholfen hat: mindestens einmal pro Woche Gewichte stemmen – gerade wir Frauen –, Beine nicht nur Kilometer laufen lassen, sondern auch gezielt kräftigen und Stabis sowieso ins Training einbauen. Zum Glück sind Stabis und Kräftigung mit eigenem Körpergewicht auch Teil des MOVEMENT MONDAYs. Denn im Team absolviert, ist das leichter getan. Außerdem hat das richtige Mindset einen unheimlich großen Wert. Ich habe für mich Folgendes etabliert: Das ist mein erster Marathon, deshalb heißt es für mich Hauptsache gesund anzukommen. Natürlich sind das keine Zaubermittelchen und zu sagen, dass die 42 km im Flug vergangen wären, wäre nicht ehrlich, was ich aber sagen kann, dass ich mich fast bis ins Ziel locker gefühlt habe, fast schon entspannt, denn es hat einfach großen Spaß gemacht und ich habe es regelrecht genossen. Auch die Angst vor dem Mann mit dem Hammer war für mich kein Thema. Denn er kam auch nicht – zu meinem Glück. 

Ob ich das alles nochmal will? – Da bleibt mir nur zu sagen: ja!

Das FIERCE RUN FORCE-Team wünscht Nadin, Kathrin und Anastasiya und allen anderen Finisher*innen herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Race. Ganz egal, ob mit einer neuen Bestzeit oder einer Zeit über 4 Stunden. Der Durchschnitt liegt übrigens bei beiden Geschlechtern über 4 Stunden. Ihr habt hart trainiert und im Wettkampf körperlich und mental alles gegeben. Ihr habt euer Ziel erfolgreich erreicht: feiert euch und legt die Beine hoch!

 
 

Steffi

Publicherin