IWD PROTEST RUN: RECLAIM THE NIGHT RUNS

📸 Martha Rosch

 

Ich bin erst frei, wenn alle frei sind

In der Nacht vom 7. März 2022 - die Nacht vor dem INTERNATIONAL WOMXNSDAY -  haben wir gemeinsam mit ca. 200 Läufer*innen ein Zeichen für Freiheit und Solidarität gesetzt. Gemeinsam sind wir knapp 7 km durch Berlin Mitte gelaufen. Die Idee dahinter war für Freiheit von FLINTA-Personen zu laufen sowie Solidarität für alle Menschen in der Ukraine zu zeigen.

DANKE an alle Läufer*innen, die sich gemeinsam mit uns auf den Straßen stark gemacht haben!

Was können wir angesichts der russischen Invasion in der Ukraine hier in Berlin tun?

Das haben wir uns gefragt und sind zu der Antwort gekommen, dass wir Sicherheit und Freiheit schaffen wollen für Frauen, Inter- und Transpersonen sowie zugehörige ethnischer und religiöser Minderheiten. Wir brauchen überall Sicherheit und Freiheit, in der Ukraine, auf (Berlins) Straßen und natürlich auf der ganzen Welt.

📸 Martha Roschmann

Was hat die Situation in der Ukraine mit einem feministischen Nachtlauf zu tun? 

Nachdem wir uns alle am Berliner Hauptbahnhof, dem Treffpunkt, versammelt hatten, liefen wir gemeinsam von der Invalidenstraße zum Tierpark.

Cheryl, vom Berlin Track Club, gab uns eine Übersicht über die aktuelle Lage in der Ukraine und die gefährliche Situation von ukrainischen Frauen im Krieg, die auf der Flucht und in ihrer Heimat enormer Gewalt und Gefahr ausgesetzt sind. 

Wir alle gehören in den öffentlichen Raum, denn die Straße gehört auch uns!

Um diesen Frauen und allen anderen Frauen in Gefahr zu gedenken, liefen wir im Tiergarten einen Silent Run.

Welche Frau traut sich nachts alleine im Dunkeln zu laufen?

Auch dieses Thema besprachen wir gemeinsam vor dem Brandenburger Tor. Kathi Hoffmann von THEGOODRUN und einige andere Läufer*innen berichteten hier von ihren persönlichen Erfahrungen mit Belästigung und Catcalling

Im Anschluss erklärte uns Elli von FIERCE RUN FORCE , warum wir uns gerade jetzt mit den Frauen in der Ukraine, mit den Geflüchteten und den Schwächsten der Gesellschaft solidarisieren müssen.

Die Einzelne* ist erst dann frei, wenn wir alle frei sind und wir in Frieden leben. 

Bei FIERCE RUN FORCE wollen wir Freiheit, Gesundheit und Gemeinschaft mit anderen Läufer*innen teilen und uns so gegenseitig motivieren, bestärken und uns in unserer Individualität annehmen, unabhängig von patriarchalen Schönheits- und Gesundheitsidealen.

Die ganze Rede von Elli findet ihr hier.

Unsere Forderungen SIND:

Stoppt endlich:

Appelle an unser Verhalten, die uns einschränken. Die UNSERE Kleidung, Erscheinung und auch unser Verhalten kritisieren. 

Stoppt endlich:

Überwachung des öffentlichen Raums. Jede Kamera, die eine Gewalttat aufnimmt, ist ein Beweis dafür, dass Überwachung nicht schützt. 

Stoppt endlich: 

Rassistische Narrative, die uns vormachen wollen, dass Männer aus anderen Kulturkreisen gefährlich sind.

Was wir brauchen:

Aufklärung und Prävention in der Gesellschaft, den Schulen und der Polizei, die immernoch unsensibel und stigmatisierend mit den Opfern von sexueller Gewalt und Catcalling umgeht.

Was wir brauchen:

Eine Abschaffung der Objektivierung des weiblichen Körpers. Frauenkörper sind mehr, als Objekte, und eine öffentliche Bewertung dieser auf der Straße, in der Arbeit und auch in den Medien muss aufhören. 

Wir brauchen eine feministische Innen- sowie Außenpolitik, denn unsere Sicherheit und Freiheit muss endlich auf die Tagesordnung kommen.

 

Am 07. März waren wir gemeinsam auf der Straße, um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen.

 

Wir wollen auch weiterhin gemeinsam in Solidarität mit den Menschen in der Ukraine die Straße zurückerobern.

 

Elli

Autorin

Steffi

Publisherin